Seit es die Menschheit gibt, begleitet uns das Fasten dabei. Früher geschah dies eher unfreiwillig, weil zeitweise nicht genügend Nahrung zur Verfügung stand und gegen später spielte das Fasten dann auf religiöser Ebene eine wichtige Rolle.
Heutzutage verzichten viele Menschen tagelang freiwillig auf die Nahrungsaufnahme um ihrem Körper und Geist etwas Gutes zu tun. Aber was passiert denn da genau?
Ich habe kürzlich ein paar Tage gefastet und möchte hier meine Erfahrungen teilen. Vielleicht hast du bereits auf irgendeiner Weise gefastet, oder spielst mit dem Gedanken es einmal auszuprobieren. Du bist neugierig und möchtest mehr wissen? Dann fühle dich herzlich willkommen bei meinem Fastentagebuch.
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten eine Fastenkur durchzuführen: von ausgewählten Nahrungsmitteln die erlaubt sind (z.B. Basenfasten) bis hin zu reinem Wasserfasten bei dem keine feste Nahrung zugeführt wird. Genauso unterschiedlich ist der Zeitraum, wie lange gefastet wird. Einsteiger fasten meist um die fünf bis sechs Tage, eingefleischte Fastenanhänger dehnen diesen Zeitraum auch mal gerne bis auf 21 Tage aus.
Ich empfehle Fasteneinsteiger sich an Fastenleiter, Heilpraktiker oder Ärzte die Erfahrung zu diesem Thema haben, zu wenden, um sich bei Fragen oder plötzlich eintretenden “Fastenkrisen” nicht allein gelassen zu fühlen. Denn je nach Fastenart und eigenem Konstitutionstyp kann die Fastenkur mitunter anders verlaufen als man sich das vorgestellt hat. Mittlerweile gibt es auch tolle Online-Fastenkurse, an denen man teilnehmen kann.
Ich faste seit einigen Jahren meist ein bis zwei Mal pro Jahr auf unterschiedliche Weise, ich habe bereits einige Kuren ausprobiert und bleibe auch weiterhin neugierig:
Vor ca. zehn Jahren startete ich mit dem mehrwöchigen “Basenfasten” bei dem ich vier bis sechs Wochen lang einen strengen Diätplan einhielt. Nur rohes Obst, Gemüse, Mandeln und Leinsamen standen damals auf meinem Speiseplan, dazu Wasser und Kräutertees. Begleitet wurde das Ganze mit einer homöopathischen Ausleitungskur, bei der ich zeitgleich zu meiner speziellen Ernährungsform Tropfen zur Entgiftung und Entlastung meiner Organe eingenommen habe.
Danach kam ich in Kontakt mit dem Kokoswasser Fasten. Diese Fastenkur habe ich erstmalig als Onlinekurs gebucht und war damit mehr als zufrieden. Die Anleitungen und das Hintergrundwissen, welches dort vermittelt wurde, haben mich relativ leicht und mit viel Spaß durch die Zeit des Nichtessens getragen.
Eine Alternative zum klassischen Fasten war für mich die sogenannte “Leber-Gallenblasen-Reinigung". Für mich persönlich bis jetzt auch die intensivste Art und Weise, den Körper zu entgiften. Dies hat insgesamt 7 Tage gedauert und ich war dabei in einem darauf spezialisierten Seminarhaus im Thüringer Wald zu Gast.
Letztes und dieses Jahr habe ich meinen Schwerpunkt auf die Darmsanierung gelegt und mit speziell aufeinander abgestimmten Shakes den Darm “durchgeputzt”.
Wie du gerade oben gelesen hast, habe ich schon verschiedenste Fastenkuren ausprobiert und nun habe ich mir sozusagen “die Rosinen” herausgepickt und mir meine eigene Kur zusammengestellt. Der Ablauf war wie folgt:
Tag 1 |
Vorbereitungstag | Obst, Gemüse, Salate |
Tag 2 | Entlastungstag |
Gemüse, Salate bis 12 Uhr, nachmittags Darmausleitung |
Tag 3 | Ausleitung und Saftfastentag |
Morgens erneut Darmausleitung, danach selbstgepresste grüne Gemüsesäfte |
Tag 4 | Darm Detox | Sieben Shakes pro Tag |
Tag 5 | Darm Detox | Sieben Shakes pro Tag |
Tag 6 | Darm Detox | Sieben Shakes pro Tag |
Tag 7 | Fastenbrechen | Letzte Ausleitung und Gewöhnung an Nahrung |
Die Gefühlslage ist gemischt: generell freue ich mich wie immer sehr auf die anstehende Fastenzeit, aber meine Erfahrung weiß, dass ich die nächsten ganz schön Tage leiden werde. 😉
Denn leckeres Essen hat bei mir einen sehr hohen Stellenwert und ich genieße einfach gerne. Trotzdem zieht es mich immer wieder zum Fasten. Für mich hat es sich bis jetzt immer gelohnt!
Heute darf sich der Verdauungsapparat auf die Fastenkur einstimmen, also gibt es nur Dinge zu essen, die leicht verdaut werden können: Obst in geringen Mengen, viel Gemüse roh und als Salat, aber auch in gekochter Form wie z.B. Suppe. Kaffee ist während der gesamten Zeit verboten, das ist für mich aber kein Problem, da ich mir nur ab und zu einen Espresso genehmige. Generell ist es ratsam bereits drei Tage vor dem Start auf Kaffee zu verzichten, wenn man zu den Vieltrinkern von Kaffee gehört.
Bei mir stehen heute ab Mittag Gemüse wie Kohlrabi und Karotten an, dazu gibt es Salat und selbstgemachte Gemüse-Dinkel Bratlinge. Morgens gab es nur Wasser und Tee, da ich seit ca 15 Jahren kaum frühstücke und intermittierendes Fasten mache.
Allerdings sollen die Speisen so gut wie nicht gewürzt werden, also bietet mir dieses Gericht leider kein großes Geschmackserlebnis. Generell gilt es auch die Portionsgrößen auf die Hälfte zu reduzieren.
Abends gegen 17Uhr gab es dann die zweite Hälfte von meinem Mittagessen. Aus Bequemlichkeitsgründen...
Für mich gehört zu einer Fastenkur nicht nur das bloße weglassen von Nahrung, sondern ich unterstütze meinen Körper mit ganzheitlichen Entgiftungsmaßnahmen wie das morgendliche Ölziehen, Trockenbürstenmassagen, Basenbäder und Bitterkräuter Tinkturen zum Einnehmen.
Weitere Infos zu den Entgiftungsmaßnahmen findest du ganz unten im Text.
Noch bin gut gelaunt und voller Vorfreude aufs Fasten. Ich starte den Tag mit Ölziehen. Heute gibt es für mich nur mittags etwas zu essen. Ich räume die übrig gebliebenen Gemüsesorten aus dem Kühlschrank und schnipple mir eine Gemüsepfanne mit Kräutern zusammen. Da auch hier kaum gewürzt werden soll und ich auf Salz verzichten muss, kaue ich mehr oder weniger lustlos drauf rum und stelle mir die Frage, ob man Tag 1 und 2 nicht einfach überspringen kann und nicht direkt von Null auf Hundert fasten kann?! Das wäre mir irgendwie lieber, aber ich versuche meine Ungeduld auszusitzen und halte mich brav an meinen Plan.
Nachmittags war ich auf die Darmreinigung gespannt. Zu jeder erfolgreichen Fastenkur gehört die Ausleitung des Verdauungstraktes. Fastenerfahrene sind der Meinung, dass das Hungergefühl schneller verschwindet, wenn der Darm komplett leer ist. Außerdem kann sich der Körper schneller um die Reparaturmaßnahmen kümmern, wenn er nicht mehr mit verdauen beschäftigt ist.
Bislang habe ich meinen Darm immer mit der sogenannten Cassia Fistula durchgeputzt. Das ist eine asiatische Frucht, die mit Wasser angesetzt, fermentiert, ausgesiebt und danach getrunken wird. Die Wirkung ist so sicher wie das Amen in der Kirche und ich finde sie sehr effektiv. Allerdings schmeckt die Cassia Fistula für mich so furchtbar, dass der Gedanke daran mich schon würgen lässt.
Darum habe ich mich dieses Mal für eine Alternative entschieden und zwar für die Pomelozzini. Das ist ein fertiges Produkt, welches ich mir im Vorfeld online bestellt habe. Die Pomelozzini ist ein fermentiertes Stück Pomelo, welches eine ähnliche Darmreinigung erzeugt. Zwar nicht ganz so intensiv, aber es schmeckt sehr viel besser als die Cassia Fistula.
Gesagt, getan. Nachmittags habe ich die Pomelozzini in Wasser püriert und getrunken. Also hieß es abwarten und das Haus am besten nicht mehr verlassen. Meist setzt die abführende Wirkung nach ca. fünf Stunden ein. Aber je nach Typ kann die Wirkung auch zwischen der zweiten und zehnten Stunde erfolgen.
Ich gehe an diesem Abend früh ins Bett, damit ich mein Hungergefühl nicht allzu lange ertragen muss.
Seit Tag 1 steht als aller erstes Ölziehen direkt nach dem Aufstehen an. Gefolgt von Trockenbürsten und Wechselduschen. Ich wiege mich mit meiner Stoffwechselwaage. Sie gibt mir Auskunft über meinen Wasserhaushalt, Fettanteil, Anteil der Muskulatur usw. Danach gibt es die zweite Portion Pomelozzini, damit der Darm auch tatsächlich von allen Rückständen befreit ist. Der dritte Tag ist der eigentliche erste Fastentag, an dem wirklich nichts gegessen wird. Wir haben einen Slow Juicer, so können wir alle Säfte selbst frisch pressen und durch den langsamen Pressvorgang bleiben alle wichtigen Nährstoffe enthalten. Unser Klassiker besteht aus Zucchini, Fenchel, Gurke und Stangensellerie. Grün und pur!
Mittlerweile schmecken mir diese Gemüsesäfte wirklich gut und ich fühle mich danach immer ganz glücklich und gesund. Es gibt am heutigen Tag drei Säfte, zweimal den grünen und einmal einen gelben Saft, der aus Orange, Apfel, Zitrone, Ingwer und Kurkumawurzel besteht. Dazu stilles Wasser (ca. 1,5 Liter) und basischer Fastentee. Zwischendurch nehme ich spezielle Bitterkräutertropfen ein, um die Leber zu unterstützen.
Ich bin nach wie vor motiviert und ich verspüre kaum körperlichen und ehrlichen Hunger. Vielmehr habe ich emotionaler Hunger und Gelüste. Auch an diesem Tag gehe ich früh ins Bett, denn je später der Abend, umso mehr Zeit habe ich zu überlegen, was ich jetzt gerade alles so schönes essen könnte.
Ich wache auf und fühle mich ganz mies! Ich habe Herzklopfen, fühle mich zittrig und mir ist schlecht. Nachdem ich mich aus dem Bett gerungen habe, wird mir schwarz vor Augen und ich habe das Gefühl, dass ich es vom Badezimmer nicht zur Küche schaffe. Ich kenne diese Symptome bereits von vorherigen Fastenkursen, allerdings haben sie bislang noch nie so früh eingesetzt. Mein Fastenleiter meint, dies wären sogenannte “Rückvergiftungen”. Der Körper löst sich schneller von Schadstoffen als er binden und ausscheiden kann. Dann kann es vorkommen, dass der Darm diese Stoffe wieder aufnimmt und es zu diesen Symptomen wie Schwindel, Übelkeit, Schweißausbrüche, Kreislaufprobleme usw. kommen kann.
Zum Glück startet seit heute die Darm Detox Phase. Von einem speziellen Anbieter bekomme ich täglich sieben Shakes, die den Darm sanieren. In den drei Hauptshakes, die ich morgens, mittags und abends einnehme sind fermentierte Ölpalmenfasern enthalten, die zusammen mit Okra Pulver und weiteren Inhaltsstoffen den Biofilm von den Darmwänden ablösen.
Der Biofilm ist eine zähe Schleimschicht, die an den Darmwänden klebt und in der Mikroorganismen wie schlechte Darmbakterien, pathogene Pilze, einzellige Darmparasiten und Darmwürmer leben. Klingt erst mal schräg, aber man muss bedenken, dass unser Körper mehr Bakterien beheimatet als eigentliche Körperzellen. Die Naturheilkunde geht davon aus, dass jeder Mensch diesen Biofilm unter anderem im Darm hat. Die Frage ist nur wie viel davon und wie belastend dieser für den Körper ist. Der Biofilm trocknet die Darmschleimhäute aus und ist unter anderem auch für das Leaky Gut Syndrom verantwortlich. Dadurch könne Allergien und Autoimmunerkrankungen ausgelöst werden.
Durch diese Shakes geht es mir gegen Mittag bereits deutlich besser. Ich habe das Gefühl, dass die Ballaststoffe im Shake die frei zirkulierenden Gifte binden und mitnehmen.
Ich habe diese Darm Detox Kur im November 2020 bereits für sechs Tage gemacht und es wird empfohlen zwei Mal pro Jahr jeweils eine drei Tages Kur zu machen, um den Effekt zu erhalten.
Gegen Abend sind die Symptome vollständig verschwunden, aber leider kreisen meine Gedanken ständig ums Essen. Ich kann an nichts anderes denken und bin ziemlich genervt.
Ich wache frisch und ausgeschlafen auf, aber leider sind die Aussichten auf den Tag nicht vielversprechend: Es warten wieder nur Shakes auf mich.
Der Aufwachshake ist noch ganz annehmbar, er besteht aus Weizengraspulver aber der Hauptshake stellt für mich mittlerweile eine echte Herausforderung dar. Je öfter ich ihn trinken muss, umso größer wird mein Unmut dagegen. Dieser Shake quillt so schnell auf, dass ich ihn immer auf zwei Portionen anrühren muss. Hier zählt wirklich jede Sekunde!
Währenddessen träume ich den ganzen Tag von fettigem und salzigem Essen. Ich schwelge gedanklich im Pizzahimmel und bemitleide mich ständig selbst. Ich google im Internet nach Erfahrungsberichten wie lange es bei anderen Personen dauerte, bis sie im sogenannten “Fastenhoch” angekommen sind. Laut Fastenanhänger stellt sich nach einigen Tagen ein Fastenhoch ein, bei dem alles ganz einfach läuft, jegliches Verlangen nach Essen erlischt und der Geist klar und scharfsinnig wird. Subjektiv habe ich dieses Fastenhoch noch nie erreicht. Ich fühle mich zwar nach der Fastenkur körperlich auch immer super, aber das Einstellen der Essensgelüste während dem Fasten? Das wäre ein Traum für mich!
Also würge ich artig meine vorgeschriebenen Shakes runter und spiele die ganze Zeit mit dem Gedanken vorzeitig alles hinzuwerfen und hemmungslos zu futtern. Natürlich mache ich das nicht, sondern genehmige mir eine Gemüsebrühe und gehe gegen 21Uhr schlafen.
Heute steht der letzte Tag an.
Nach dem Ölziehen begutachte ich im Spiegel meine Zunge. Hier kann ich immer ganz gut beobachten was in meinem Körper während der Entgiftungskur so vor sich geht. Je nachdem wo und wie sie sich verfärbt, sehe ich welches Organ betroffen ist. Bei mir ist es definitiv die Leber!
Ich habe festgestellt, dass mir das Fasten in der ersten Tageshälfte um einiges leichter fällt als in der zweiten Tageshälfte. Ich zähle die Shakes rückwärts herunter, wie viele ich noch trinken muss und genieße gegen Nachmittag den Einkaufsbummel im Biomarkt. Die Sinne schärfen sich während dem fasten enorm! Überall rieche ich Kaffee, Gebäck und nehme Werbungen für leckere Dinge ganz besonders wahr. Ich kaufe also meine Zutaten für die nächsten Tage ein und freue mich wie ein kleines Kind als ich abends im Bett liege und mir denke: “Nur noch einmal schlafen, dann gibt es wieder etwas zu essen” Irgendwie habe ich es dieses Mal scheinbar wieder nicht in dieses mentale Fastenhoch geschafft. Körperlich geht es mir nach wie vor ganz gut, ich fühle mich nur minimal schwächer als sonst. Aber ich habe das Bedürfnis nach Rückzug. Keine Lust auf Kontakte, Arbeit, TV oder Social Media.
Ich stehe bereits um 6Uhr auf, obwohl ich frei habe. Zu groß ist die Vorfreude heute wieder etwas essen zu dürfen. Aber zu allererst gibt es die letzte Pomelozzini. Die hilft mir um dem Biofilm Lebewohl zu sagen.
Danach wiege ich mich wieder. Ich habe 100 Gramm abgenommen. Das Ergebnis ist wie immer gleich: Obwohl ich während des Fastens kaum Kalorien zu mir nehme (ca. 400-500 pro Tag) nehme ich nicht sofort ab. Dieser Prozess scheint bei mir länger zu dauern, denn oft macht sich der Unterschied erst in der folgenden Woche bemerkbar. Meist reduziert sich das Gewicht bei mir um 1-2 Kilogramm. Da es mir bei der Kur aber nicht um das Abnehmen geht, sondern um die Entlastung der Organe und um die Darmregeneration, achte ich im Nachhinein auch nicht sonderlich darauf.
Wichtig ist, dass man auch währen dem Nichtessens immer in Bewegung bleibt! Es muss kein anstrengender Kraftsport sein, aber viel Bewegung in Form von täglichem flottem Spazieren gehen sollte schon drin sein. Je mehr Bewegung stattfindet, umso geringer die Chance, dass die Muskulatur abgebaut wird.
Um ca. 8Uhr starte ich mit dem Fastenbrechen und das mache ich traditionell mit einem Apfel, den ich achtsam und genüsslich esse. Direkt nach dem Fasten fällt es mir sehr viel leichter ausgiebig zu kauen. Alternativ kann zum Fastenbrechen auch eine gekochte Kartoffel gegessen werden. Es muss jedoch leicht verdaulich und eine kleine Portion sein. Der Darm möchte nämlich behutsam wieder aufgeweckt werden. Mittags gönne ich mir Dinkelpasta mit Gemüsesauce. Naja das hätte ich mit Sicherheit auch besser machen können, aber ich hatte einfach unfassbare Lust auf ein Pasta Gericht. Generell gilt: Nur wenig und leicht essen!
Auch in den darauffolgenden Tagen habe ich sehr darauf geachtet was ich zu mir nehme: Ich habe Rezepte ausprobiert, die ausschließlich vegan und rohköstlich waren, voller Nährstoffen mit Kräutern, Salate, Hanfsamen, Nussmus, Sprossen. Alles frisch und in Bioqualität. Dazu weiterhin viel stilles Wasser und Kräutertees. Außerdem päppele ich mein Mikrobiom mit guten Darmbakterien in Form von Kapseln auf. Das macht nach der Reinigung besonders Sinn.
Ich faste gerne öfter, aber dafür kürzer. Obwohl ich mir immer wieder überlege, ob ich nicht auch mal für zehn Tage oder länger komplett auf Nahrung verzichten soll. Denn diese Erfahrung des Fastenhochs klingt für mich schon ziemlich verlockend. Aber ich kann das Hungergefühl in den Tagen vorab vermutlich nicht so lange tolerieren. Interessant finde ich auch, dass ich während dem Fastenprozess ständig das Verlangen nach Gerichten habe, die ich normalerweise in meinem Alltag kaum bis gar nicht esse. Spannend, wie die Emotionen und das Ego währenddessen verrücktspielen und man auch lernen muss damit umzugehen.
Aber die Benefits die auf körperlicher Ebene stattfinden überwiegen bei mir stark! Nach dem Fasten (egal welche Art ich bislang gemacht habe) fühle ich mich fit und leicht, ich habe keinerlei muskulären Verspannungen mehr, kein Gelenk zwickt hier oder da und ich habe deutlich mehr Energie und bin weniger müde. Außerdem verbessert sich bei mir die Haut und meine Allergien werden weniger. Als ich vor einigen Jahren sechs Wochen lang nur Obst, Gemüse und bestimmte Nüsse zu mir genommen hatte, war meine sehr hartnäckige Pferdeallergie komplett weg. Leider schlich sich diese Allergie wieder mit der Zeit ein, nachdem auch Pizza & Co wieder Einzug erhielten.
Aber hier wird sichtbar wie viel doch mit einer angepassten Ernährung erreicht werden kann!
Ich kann jedenfalls das Fasten jedem empfehlen und bin mir sicher, dass jeder auf seine Art und Weise davon profitieren wird!
Stammt aus dem Ayurveda. Über Nacht transportiert der Körper Abfallstoffe hoch in den Mundraum und durch das Ölziehen werden diese Giftstoffe im Öl gebunden und ausgespuckt. Dazu nehme ich einen Teelöffel Kokosöl und ziehe dieses Öl durch die Zahnzwischenräume. Alternativ gehen auch gereiftes Sesamöl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl. Hier sollte man dann ca. einen Esslöffel voll nehmen. Nach fünf bis max. Zehn Minuten spucke ich dieses Öl in den Hausmüll. (Waschbeckenabflüsse würden sonst mit der Zeit verstopfen) Bitte unbedingt restlos ausspucken und nichts herunterschlucken! Danach gründlich die Zunge mit einem Zungenschaber reinigen. Anschließend wie gewohnt die Zähne putzen.
Dies tut man am besten morgens vor dem Duschen, da die Trockenbürstenmassage aufweckend wirkt. Es gibt Anleitungen im Internet, wie und in welche Richtung man genau bürsten soll. Anfangs fühlte sich für mich die Bürste extrem kratzig an, ich habe mich jedoch schnell daran gewöhnt. Ich finde diese Maßnahme super um den Lymphfluss und den gesamten Stoffwechselvorgänge zu aktivieren.
Dem Badewasser wird Natron zugefügt. Ich bestelle mein Natron immer in großen Mengen im Internet, da mir das Natron hierzulande qualitätsmäßig nicht genügt. Anstelle von Natron können auch speziell angemischte Basenbadzusätze ins Wasser gegeben werden. Damit die Säuren aus der Haut austreten können muss die Badeosmose erreicht werden. Dies dauert mindestens 45min. Darum auch der Name “Langzeitbaden”: um einen sinnvollen Effekt zu erzielen sollte ein Basenbad höchstens 38 Grad haben und mindestens zwei Stunden dauern. Als ich in einem Fastenzentrum die Leber Gallenblasenreinigung gemacht habe, durfte ich als Verordnung in der Badewanne schlafen. Mein Entgiftungsbad hat damals acht Stunden gedauert. Während der Fastenwoche mache ich zwei bis drei von diesen Langzeitbädern.
Im Reformhaus oder im Internet gibt es verschiedene Anbieter für Bitterkräuter. Diese haben einen wichtigen Einfluss auf unsere Stoffwechselvorgänge und unterstützen die Leber. Da den meisten Menschen Bitteres allerdings nicht schmeckt, wurden die Bitterstoffe größtenteils aus unseren Nahrungsmitteln heraus gezüchtet. Darum nehme ich tagsüber immer mal wieder ein paar Tropfen “Bitterer Schwedentropfen” von Maria Treben ein und lasse sie im Mund zergehen. Dies war für mich auch Gewöhnungssache. Am Anfang fand ich sie sehr intensiv, aber mit der Zeit habe ich regelrecht das Bedürfnis danach.