Das wichtigste Mindset um Durchzustarten

Zeitliche Priorisierung ist alles

Jeder Mensch hat jeden Tag 24 Stunden Lebenszeit zur Verfügung. Das ist ein unumstößlicher Fakt der die Standardphrase "Ich habe / hatte keine Zeit" mit sofortiger Wirkung obsolet macht.

Diese bewusst spitz ausgeführte These ist natürlich nur bedingt richtig und muss relativiert werden.

Der deutsche Durchschnittsbürger schläft zwischen 6 und 8 Stunden am Tag.

Da Schlaf eine der wichtigsten Energiequellen für unseren Körper ist, sollte  ausreichend Dauer sowie Qualität das Basisziel für jeden gesunden Organismus sein. Wer schlecht oder zu wenig schläft wird es kaum schaffen sein Energieniveau auf den restlichen Lebensbereichen zu maximieren und niemals sein vollständiges persönliches Potential ausschöpfen.

Es bleiben für die aktive Tagesgestaltung also netto zwischen 16 und 18 Stunden. In Deutschland haben wir das großartige Privileg, dass wir uns diese Netto-Tageszeit relativ frei einteilen können. Die meisten Menschen haben trotz dieses Privilegs im Schnitt zwischen 6 und 12 Stunden fremdbestimmte Verpflichtungen wie Arbeit, Familie oder soziales Engagement. Es bleiben im schlechtesten Fall 4 Stunden übrig, die für Freizeit, Essen und Trinken oder persönliche Entfaltung genutzt werden können.

mm-training Team
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Leider ist heutzutage der Spruch "Zeit ist Geld" präsenter denn je. Man kann es sich als aktives Mitglied der Gesellschaft kaum leisten, Zeit zu "vergeuden" und befindet sich im permanenten Optimierungsdrang. Diese Entwicklung steht natürlich im direkten Wettbewerb mit Dingen die nicht in Effizienz oder gar Geld messbar sind: Müßig sein, aktiv zu entspannen, einer Sache nachzugehen die sich einfach nur gut anfühlt oder sich bei einem Waldlauf auszupowern sind Dinge in unserer Gesellschaft keinen definierten Wert haben. Sie sind weder mess- noch vergleichbar und werden daher häufig von scheinbar wichtigeren Dingen verdrängt.

Ich stelle meinen Personal Training Kunden sehr gerne folgende Frage:

"Angenommen du würdest für eine Trainingsstunde am Tag 500 Euro in bar erhalten - wie oft hättest du in den letzten sieben Tagen Zeit fürs Training gefunden?"

Ich kenne keinen ehrlich Antwortenden dem auch nur ein Tag entgangen wäre. Er hätte jeden Tag Zeit "gefunden". (Die Bezeichnung "Zeit finden" ist im Übrigen eine katastrophale Bezeichnung, da man Zeit weder haben noch finden kann.)

 

Unabhängig vom Geld ist der alles entscheidende Unterschied eine Erkenntnis:

Wir sind selbstbestimmt in unserer Zeiteinteilung.

Wir sind verantwortlich für unser Leben.

Wir können jeden Morgen mit dem Öffnen unserer Augen entscheiden was wir tun und nicht tun.

Viele Menschen werden dies im ersten Moment leugnen und sich auf ihre große Liste von Verantwortungen berufen. Sie werden betonen welche immensen Verpflichtungen sie in ihrem Leben haben und warum es bei ihnen alles ganz anders ist. In Wahrheit ist es natürlich bei niemandem anders, es ist nur schwierig sich einzugestehen dass es eventuell auch ein anderes Lebens- und Zeiteinteilungsmodell geben könnte.

 

Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri

Routinen als Schlüssel zu langfristiger Motivation

Das menschliche Gehirn ist ein Hochleistungscomputer. Es verarbeitet Informationen in Sekundenbruchteilen und ist auf ständige Veränderung und Entwicklung eingestellt. Um freie Rechenleistung zu generieren werden stetig wiederkehrende und / oder einfache Tätigkeiten auf einer Art Routine-Speicher abgelegt. Diese Tätigkeiten erfolgen fast automatisiert und erfordern kaum Arbeitsspeicher. Manchmal ist man sich gar nicht sicher ob eine bestimmte Sache bereits stattgefunden hat - zum Beispiel beim Zusperren einer Tür, dem Einshamponieren der Haare oder dem Einschalten des Lichts am Auto. Wir machen einfache und ständig wiederkehrende Dinge fast schon wie ein Roboter - völlig unbewusst und ohne jeglichen Denkaufwand.

Unser Gehirn ist auf diese Organisation angewiesen und verwaltet seine Ressourcen so effizient wie möglich. Der innere Widerstand gegen Dinge die uns schwer fallen oder die wir ungern tun, kann auf diese Art und Weise reduziert werden. Wir könnnen uns also diesen evolutionären Trick als Werkzeug gegen unseren inneren Schweinehund zu Nutze machen und legen eine sportliche Aktivität in den Arbeitsspeicher als Routinetätigkeit ab. Entscheidend ist, dass die abzuspeichernde Tätigkeit mindestens 60 Tage am Stück zur gleichen Zeit und in einer ähnlichen Intensität ausgeführt wird.

Wenn sich eine Routine erstmal richtig tief in den Alltag eingebrannt hat, erfordert es kaum noch Mühe sich aufzuraffen. Ein routinierter Mesch hadert keine Sekunde damit, sein Sportpensum abzurufen. Es entsteht mit der Zeit eine so intensive Gewohnheit, dass ohne sie etwas fehlen würde und man fast schon das Gefühl hat die Routine zu brauchen.

Die großen Weltreligionen arbeiten mit dieser Konditionierung schon seit ewigen Zeiten. Sie sind sich einig, dass der Mensch klare und feste Strukturen braucht und dass es ihm gut tut und sogar psychische Sicherheit gibt.