Heimische Superfoods

Wildkräuter sind wahre Vitaminbomben

Lange Zeit habe ich während dem spazieren gehen gar nicht bemerkt, was für besondere Schätze eigentlich am Wegrand oder im Wald wachsen.
Bis ich vor ca. zwei Jahren bei einem Detox-Seminar im Thüringer Wald darauf aufmerksam wurde: die Rede ist von Wildkräutern!
 
Den Namen Wildkräuter verdanken diese gesunden Pflanzen von ihrer Fähigkeit ohne die Pflege und Kultivierung von Menschen auszukommen. Sie stehen nicht im Mittelpunkt des züchterischen Geschehens und enthalten darum noch ihr volles Wirkspektrum an seltenen Vitalstoffen und wertvollen Heilsubstanzen.
Sie sind absolute Überlebenskünstler, strotzen nur so vor Gesundheit und sind äusserst lebensfroh. Und sind in der Lage, diese wertvollen Eigenschaften auf uns Menschen zu übertragen, wenn wir sie zu uns nehmen.
Wenn man konventionell angebautes Gemüse wie z.B. den Kopfsalat (Werte können je nach Bodenverhältnisse und Anbaumethoden variieren) mit dem Gänseblümchen vergleicht, dann enthält das Gänseblümchen annährend dreimal so viel Kalium, fünfmal so viel Calcium und dreimal mehr Magnesium. Dabei liegt das Gänseblümchen sogar eher im mittleren Bereich des Vitalstoffspektrums von Wildkräutern.
Besonders erwähnen möchte ich auch den vergleichsweise hohe Proteinwert in den Wildkräutern. Die Malve oder der Giersch sind hierbei die Spitzenreiter mit 7,2 bzw 6,7 Gramm pro 100 Gramm. Salate oder Lauch liegen bei 0,5-1 Gramm pro 100 Gramm.

 

 
 
Corinna Jauch Personal Trainerin
Corinna Jauch Personal Trainerin

Upgrade für Salat und Smoothies

 

 

 

In unserem modernen Ernährungsmodell wurden die Bitterstoffe weitgehendst heraus gezüchtet, da vielen Mensch Bitteres nicht schmeckt. Allerdings sind Bitterstoffe unerlässlich für unsere Gesundheit und für eine gute Verdauung. Sie pflegen die Darmflora und beugen Pilzerkrankungen vor. Sie helfen bei der Fettverdauung und unterstützen unsere Leber. Zum Glück sind die ursprünglichen Bitterstoffe in den Wildkräutern noch in vollem Umfang da, ganz besonders im Löwenzahn, Schafgarbe und im Gänseblümchen.

 

 

 

Weitere Gruppen sind die Flavonoide und die Gerbstoffe. Die Flavonoide fungieren als wirksame Antioxidantien, die unsere Zellen vor freien Radikalen schützen, krebspräventiv sind und uns vor Grippeviren oder bakteriellen Infekten wie z.B. Harnwegsinfekten bewahren können.

 

Gerbstoffe widerum wirken zusammenziehend, darum werden sie in der Pflanzenheilkunde bei Durchfall oder Hauterkrankungen eingesetzt.

 

 

 

Ich könnte die Aufzählung mit weiteren besonderen Inhaltsstoffne wirklich noch lange fortsetzen, denn es ist echt erstaunlich wie viele tausend gute Dinge in den Wildkräutern stecken. Natürlich hat jedes Kraut sein unterschiedliches Profil und am besten sammelt man verschiedene Kräuter, damit man den Reichtum voll ausnutzen kann.

 

Es gibt geführte Kräuterwanderungen, oder Bücher zum Bestimmen von Kräutern. Ansonsten kann man auch im Internet nach vielen Kräutern mit Beschreibungen und Fotos recherchieren. Ich finde, das lohnt sich wirklich!

 

Mittlerweile kann man sich sogar über das Internet Wildkräuter frisch nach Hause liefern lassen. Wenn über die Wintermonate kaum etwas blüht, dann nutze ich Wildkräuter in pulverisierter Form aus dem Bioladen oder dem Internet. Hierbei achte ich auf Rohkostqualität, damit die wertvollen Enzyme und Vitamine erhalten bleiben.

 

 

 

Ich sammele für meine Smoothies als Superfood-Ergänzung gerne Dinge wie Löwenzahnblätter, Brennesselblätter, Giersch und Gänseblümchen. Das ist wirklich einfach, denn die kennt eigentlich fast jeder. Wer Respekt vor den Brennhaaren der Brennessel hat, kann mit Handschuhen sammeln gehen. Sobald die Brennesselblätter im Mixer landen, werden die Brennhaare sowieso durchs zerkleineren zerstört und können dadurch nicht mehr brennen.

 

Beim Smoothie gibt es kein spezielles Rezept, denn das finde ich immer eine Geschmacksfrage. Ich mache meinen Wildkräuter Smoothie immer gerne mit Mango, Orange und Banane, dazu Wasser und zwei bis drei Handvoll gemischte Wildkräuter hinein.

 

 

 

Es ist eigentlich sehr unkompliziert und das nötige Sammeln verschafft mir gleichzeitig Bewegung an der frischen Luft. Besonders jetzt im Frühjahr wachsen viele saftige und junge Kräuter. Dazu muss ich auch nicht immer gleich in den Wald. Der Giersch z.B. wächst in rauen Mengen in unserem Garten, genauso wie der Löwenzahn.

 

Bitte denke daran, deine Sammlungen gut zu waschen und möglichst direkt nach dem Sammeln zu verarbeiten, bzw zu verzehren.

 

 

 

Die Verarbeitung ist wirklich vielseitig! Ich mache aus den Wildkräutern entweder Smooties oder verarbeite sie zu herzhaften Pestos, Brotaufstriche, Suppen oder sie kommen zur Aufwertung in Salate.

 

 

 

Hier möchte ich dir beispielhaft noch ein paar relativ bekannte Wildkräuter aufzählen und wie ich sie gerne nutze:

 

 

 

Löwenzahn: viele Bitterstoffe, entgiftend - im Smoothie und im Pesto

 

 

 

Bärlauch: viel Vitamin C, wirkt krebspräventiv - in Suppen und Pesto / Brotaufstrich - weniger für süße Smoothies geeignet, da er sehr würzig nach Knoblauch schmeckt.

 

Achtung! Beim Bärlauch gibt es eine Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Maiglöckchen und den giftigen Herbstzeitlosen.

 

 

 

Brennessel: viel Vitamin C, Calcium, Magnesium und Eisen, wirkt entgiftend und entwässernd - im Smoothie, Pesto/ Brotaufstrich und als Tee.

 

 

 

Giersch: viel Vitamin C, Eisen und Kalium, proteinreich - im Pesto und Smoothie - einer meiner Lieblinge und unkompliziert zu sammeln, da der Giersch wirklich überall wächst. Schmeckt ähnlich wie Petersilie.

 

 

 

Gänseblümchen: enthält Inulin (ein Ballaststoff der den Darm pflegt), Vitamine A C und E - komplette Blume in Smoothies.