Viele Menschen sind überzeugt davon, dass Dehnen der beste Weg ist, um flexibel zu bleiben. Oft wird angenommen, dass nur durch spezifisches Beweglichkeitstraining die Gelenkbeweglichkeit verbessert werden kann. Es stimmt, dass Dehnen eine entspannende Wirkung hat und in vielen Sportarten als nützlich erachtet wird, um die Muskulatur zu lockern und das Körpergefühl zu verbessern. Doch aktuelle Studien zeigen, dass Krafttraining ebenso wirksam sein kann – und darüber hinaus weitere Vorteile bietet.
Ein Blick auf die wissenschaftliche Evidenz zeigt, dass Krafttraining nicht nur dieselbe Wirkung auf die Beweglichkeit haben kann wie Dehnen, sondern auch entscheidende Vorteile in der Verletzungsprävention bietet. Zwei bedeutende Meta-Analysen liefern eindrucksvolle Ergebnisse, die unterstreichen, warum Krafttraining als die überlegene Wahl betrachtet werden sollte.
In einer Meta-Analyse von Alizadeh und Kollegen aus dem Jahr 2023 wurden die Effekte von Krafttraining auf die Beweglichkeit genauer unter die Lupe genommen. Insgesamt flossen 18 Studien mit 747 Teilnehmern in die Analyse ein, was eine fundierte Datenbasis schafft. Dabei wurde untersucht, wie sich Krafttraining im Vergleich zu herkömmlichem Dehnen auf den Bewegungsumfang auswirkt. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Krafttraining erwies sich als genauso wirksam wie Dehnen, und das mit einer Effektstärke von 0,73.
Das bedeutet konkret, dass Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte oder Überkopfdrücken, die in großen Bewegungsamplituden ausgeführt werden, den Bewegungsumfang der Gelenke genauso verbessern können wie traditionelle Dehnübungen.
Besonders bemerkenswert ist, dass untrainierte und inaktive Personen durch Krafttraining sogar noch größere Fortschritte erzielten, mit einer Effektstärke von 1,042. Für diese Gruppe war Krafttraining also nicht nur eine Alternative, sondern sogar die vorteilhaftere Wahl.
Oft wird der Eindruck vermittelt, dass Dehnen der Schlüssel zur Verletzungsprävention sei. Doch die Ergebnisse einer umfassenden Meta-Analyse von Lauersen und Kollegen sind beeindruckend und lassen aufhorchen. Diese Untersuchung umfasste 25 Studien mit über 26.000 Teilnehmern und zeigt klar, dass Krafttraining in puncto Verletzungsprävention dem Dehnen weit überlegen ist. Die Ergebnisse sind eindeutig: Krafttraining kann das Risiko von Verletzungen um erstaunliche 68 % reduzieren, während Dehnen kaum eine signifikante Schutzwirkung bietet.
Der Grund dafür ist einfach: Krafttraining stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern auch die Sehnen, Bänder und das gesamte Bindegewebe. Wenn der Körper regelmäßig an Kraft arbeitet, passt er sich besser an alltägliche Belastungen an, was den Schutz vor Überbeanspruchungen erhöht. Während des Krafttrainings wird der Körper kontinuierlich gefordert, was zu einer erhöhten Widerstandsfähigkeit der Muskeln sowie zu einer besseren Stabilität der Gelenke und Knochen führt.
Für Sportler und Aktive bedeutet das konkret, dass der Einsatz von gezieltem Krafttraining der effektivste Weg ist, um Verletzungen vorzubeugen. Dehnen sollte zwar nicht völlig vernachlässigt werden, doch ist es entscheidend, Kraftübungen wie Kniebeugen, Kreuzheben oder Schulterdrücken fest in den Trainingsplan zu integrieren. Diese Kombination aus Flexibilität und Stabilität bildet ein solides Fundament für alle sportlichen Aktivitäten und trägt dazu bei, unnötige Ausfallzeiten zu vermeiden.
Es wird deutlich, dass Krafttraining eine doppelte Funktion erfüllt: Es verbessert die Beweglichkeit und schützt gleichzeitig vor Verletzungen. Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte und Kreuzheben sind nicht nur Klassiker im Krafttraining, sondern auch wahre Alleskönner. Sie fördern nicht nur die Mobilität in den Gelenken und die Flexibilität der Muskulatur, sondern stärken gleichzeitig die gesamte Körpermitte und die Beinmuskulatur. Durch diese Übungen wird die allgemeine Belastbarkeit erheblich gesteigert, was besonders für Sportler und aktive Menschen von Vorteil ist.
Gerade im Vergleich zu Dehnübungen wird die Überlegenheit des Krafttrainings deutlich. Während Dehnen häufig als die bewährte Methode zur Verbesserung der Beweglichkeit angepriesen wird, zeigen aktuelle Studien, dass Krafttraining nicht nur genauso effektiv, sondern in vielen Fällen sogar überlegen ist. Viele Menschen messen Dehnübungen zu viel Wert bei, ohne zu erkennen, dass die Vorteile des Krafttrainings weit über die reine Flexibilität hinausgehen. Es bietet eine nachhaltige Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Verletzungsresistenz.
Die wissenschaftliche Evidenz spricht für sich: Krafttraining ist mehr als nur Muskelaufbau. Es ist eine umfassende Methode, die Flexibilität und Resilienz vereint. Diese Kombination macht es eindeutig zur bevorzugten Wahl im Vergleich zu Dehnübungen. Ein gezieltes Krafttraining trägt dazu bei, den Körper langfristig fit und widerstandsfähig zu halten. Die Integration in den Alltag ist eine Investition in die eigene Gesundheit, die sich langfristig auszahlt und unseren Körper bis ins Alter gesund erhält.