Es ist offensichtlich, dass die ideale Physis stark von der benötigten Beanspruchung abhängt.
Ein Fußballspieler hat ein anderes Idealgewicht als ein Eishockeyspieler - selbst die verschiedenen Positionen erfordern verschiedene Körpertypen und ein unterschiedliches Idealgewicht.
Im Fitnessbereich gehts es den meisten Trainierenden nur darum Masse aufzubauen und (Bauch-)Fett zu reduzieren.
Bei diesem männlichen Schönheitsideal steht Leistungsfähigkeit nicht an erster Stelle. Dabei ist klar: je mehr Masse wir bewegen müssen, desto mehr Energie verlangen wir dem Körper ab. Wer mit bei 180 cm Körpergröße 100 kg wiegt, mag breit und furchteinflößend aussehen. Auch die absolute Maximalkraft sollte durchaus ansprechen. Ein zehn Kilometer Waldlauf wird jedoch mit ziemlicher Sicherheit zur Belastungsprobe und Bestzeiten werden schwierig erzielbar.
Je weniger lang und intensiv eine Beanspruchung ist, desto weniger Körpergewicht wird benötigt. Ein Marathonläufer sollte sicherlich 30 % weniger wiegen als ein Gewichtheber.
Marathonlauf: 2-5 Stunden Beanspruchung bei niedriger Intensität
Gewichtheben: 2-5 Sekunden Beanspruchung bei maximaler Intenstität
Im Breiten- sowie Fitnesssport ist der persönliche Wohlfühlfaktor und die Gesundheit entscheidend, außerdem spielt die Optik eine Rolle. Wir raten unseren Personal Training Kunden dringend davon ab, Masseaufbau zu priorisieren. Es macht für einen leistungsfähigen und fitten Menschen keinen Sinn, unnötiges Gewicht mit sich herumzuschleppen und sich mit tierischen Proteinen zu mästen.
Qualiät statt Quantität ist das Stichwort: das beginnt bei der Ernährung und führt sich in der Art des Trainings fort. Hier sollte auf ganzheitliche und funktionale Bewegungsmuster gesetzt werden, anstelle auf isoliertes Muskeltraining einzelner Partien.
Zur Veranschaulichung haben wir folgendes Rechenbeispiel angeführt, welches verschiedene Körpertypen und Gewichtskategorien vergleicht:
Gesamtgewicht: 64 kg
Dieser Körpertyp siedelt sich klar im Ausdauerbereich an. Kurze Beanspruchungen und schwere Muskelleistungen werden diesem Körpertyp schwer fallen, da der Muskelanteil sehr niedrig ist.
Beispiel aus dem Leistungssport:
Der Marathon-Rekordhalter Eliud Kipchoge wiegt 52 kg bei 167 cm Körpergröße.
Gesamtgewicht: 72 kg
Für die meisten Sportarten liegt hier das optimale Gewicht - Muskelverhältnis.
Sieht man sich Allrounder, wie zum Beispiel Kampfsportler an, liegt in dieser Gewichtsklasse (Weltergewicht) das athletisch interessanteste Kampfgewicht.
Athleten mit diesem Körpergewicht bestechen nicht mit voluminöser Muskelmasse, sehen jedoch sehr athletisch und austrainiert aus und können ihren Körper vielseitig Nutzen:
Ob Leichtathletik, Ausdauersport, Klettern oder Ballsport - der Einstieg wird ihnen leicht fallen.
Gesamtgewicht: 80 kg
Hier sprechen wir von einem muskulösen Allrounder.
Optisch ist diese Gewichtskategorie für die meisten Menschen sehr ansprechend, da die Muskelverteilung noch sehr natürlich und ausgewogen aussieht (die Muskelmasse ist sichtbar vorhanden, jedoch passen normale Klamotten).
Sportlich kann sich diese Kategorie sehr breit aufstellen, wird jedoch ab einem bestimmten Leistungsniveau zu schwer für Höchstleistungen sein (vor allem wenn das eigene Körpergewicht bewegt werden muss).
Gesamtgewicht: 88 kg
Die obere Grenze zum Möglichen. Wiegt ein Athlet mehr, sind unter Umständen Wachstumshormone im Spiel.
Crossfit Athleten, Gewichtheber oder Ringer sind häufig in dieser sehr bulligen Kategorie angesiedelt. Sobald die Belastungsdauer über zehn Minuten liegt, wird der Athlet Schwierigkeiten bekommen seinen Körper mit Sauerstoff zu versorgen -in kurzen Belastungsphasen kann er jedoch Kraft-Höchstleistungen absolvieren.
Beispiel aus dem Leistungssport:
Der Rekord-Gewichtheber Chen Liyun wiegt 67 kg bei 162 cm Körpergröße.